Vielleicht kennt ihr jemanden aus der LGBTIQA+-Community oder ihr zählt euch möglicherweise sogar selbst dazu?

Überlegt doch einmal kurz: Was ist für euch typisch männlich? Was ist typisch weiblich? Wonach wählen wir eigentlich unsere Kleidung aus? Gibt es dieses ‚typisch männlich‘ oder ‚typisch weiblich‘ überhaupt noch? Was tragen Männer? Was tragen Frauen? Was passiert, wenn wir einfach unsere Kleidung untereinander tauschen würden? Ändert sich hierdurch was an uns? Wie nehmen uns Freunde oder unsere Familie wahr?
Vermutlich habt ihr schon einmal von Demi Lovato oder Elliot Page gehört? Vielleicht habt ihr auch schon einmal Serien, wie ‚Transparent‘, ‚Love, Victor‘, ‚Heartstopper‘ oder Filme, wie ‚Der verlorene Sohn‘ oder ‚Brokeback Mountain‘ gesehen? Ich weiß, die Liste lässt sich beliebig erweitern. Wer, wie ich ein erklärter Comic-Fan ist, hat vielleicht auch die Serie ‚Loki‘ gesehen. Ich finde ja, Loki ist einfach der coolste Marvel-Charakter überhaupt, aber ich weiß, hierüber lässt sich streiten. 🙂 Ich möchte an dieser Stelle wirklich nichts vorwegnehmen, aber so viel sei verraten; es gibt einen interessanten Twist in der Geschichte. Also, schaut sie euch gerne einmal an. 😉
Wer noch in die Schule geht oder aktuell studiert, dem sind eventuell die vielfältigen Möglichkeiten gendergerechter Sprache begegnet; von Sternchen, über Unterstriche bis hin zu Doppelpunkten beispielsweise. Oder vielleicht seid ihr auch schon mit Pronomen, wie ‚Xier‘, ‚Xies‘ oder ‚Dier‘ in Berührung gekommen? Ihr seid etwas verunsichert? Glaubt mir, das ging mir anfangs ganz genauso und auch ich bin noch nicht perfekt darin, immer korrekt zu gendern. Deshalb finden Chantal und ich es auch wirklich toll, dass ihr euch auf dieses Thema einlasst, um etwas mehr darüber zu erfahren und nicht einfach wegswiped, weil ihr denkt: „Das Thema nervt! Ständig diese knutschenden Päarchen in der Werbung!“ usw. Das bedeutet, ihr seid offen ggü. der Vielfalt in unserer Gesellschaft.
Jede*r von uns hat das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung. Nur wir alleine entscheiden, wer wir sind, wie wir heißen oder angesprochen werden möchten; ganz unabhängig davon, was auf unserem Ausweis steht.
Das erfordert natürlich auch von unserer Gesellschaft Offenheit, Respekt und Akzeptanz. Es sollte doch schließlich völlig normal sein, wenn man vermeintlich ‚anders‘ ist und aus der breiten Masse etwas hervorsticht. Findet ihr das nicht auch? Natürlich braucht so eine Haltung Zeit und entwickelt sich nicht von jetzt auf gleich.
Wusstet ihr zum Beispiel, dass einige Banken bereits berücksichtigen, wenn jemand non-binär ist, das heißt, wenn sich eine Person nicht klar in unser herkömmliches binäres, heteronormatives System von Mann und Frau einordnen lassen möchte oder kann. Gemeinhin sprechen wir hierbei auch von genderqueer. Davon habt ihr wahrscheinlich schon mal gehört, nicht wahr?
Vielleicht hat jemand von euch auch die Doku „Wie Gott uns schuf“ gesehen. Die Einen werden sagen, dass es unglaublich mutig war, sich vor die Kamera zu stellen und sich öffentlich zu sich selbst zu bekennen. Andere werden gedacht haben: „War das wirklich nötig? Lasst mich bloß mit diesem Thema in Frieden!“ Und wieder andere werden die Haltung vertreten haben: „Das war dringend überfällig, aber es gehört doch lange schon zu unserer gelebten Realität in der Gesellschaft! Es wurde Zeit, dass auch die Kirche das endlich einmal erkennt!“.
So vielfältig, wie wir sind, so diversitär sind auch unsere höchstpersönlichen Wahrnehmungen und Einstellungen. Vermutlich werden wir es nie Jedem/ Jeder Recht machen können. Es wird immer irgendetwas geben, woran sich jemand stört. Dieser Diskurs ist doch aber nicht schlecht. Er zeigt, wie wichtig der Austausch zu solchen Themen ist. Solange wir miteinander reden und den Dialog suchen und nicht einfach Themen, weil sie ‚unangenehm‘ oder ‚befremdlich‘ anmuten, tabuisieren; solange kann sich eine Gesellschaft weiterentwickeln und zeigt damit auch, dass sie bereit ist, sich mit scheinbaren ‚Irritationen‘ auseinanderzusetzen.
Schaut euch gerne das kurze Video am Ende unseres Beitrags an und teilt mit uns eure Gedanken hierzu. Wir freuen uns auf eure Kommentare.
Für diejenigen unter euch, die sich den Text lieber anhören möchten, findet sich hier die passende Hördatei: